News | Termine
Ab dem 18.11.2024 gelten für die Außenstelle Merseburg geänderte Öffnungszeiten: statt Mittwoch findet Montag 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr Beratung statt.
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13. Oktober 2025
Auf Blotterpapieren, die szenetypisch für den Konsum von LSD(-Derivaten) verwendet werden, wurden die hochpotenten synthetischen Opioide Cychlorhpine, Metonitazepyne und N-Desethylisotonitazen nachgewiesen. Die Blotter sind sensorisch (Aussehen, Geruch, Geschmack) nicht von LSD-Derivaten zu unterscheiden. Blotterpapiere gelten als „typisch psychedelisch“. Sie sind eine bisher völlig untypische Darbietungsform für Opioide. Zudem werden Sie von einem Shop verkauft, der ebenfalls LSD-Derivate verkauft. Alle drei nachgewiesenen Substanzen sind hochpotent und unterscheiden sich in ihrer Wirkung erheblich von LSD(-Derivaten).
Die Blotter können sehr leicht mit LSD(-Derivaten) verwechselt werden. Die Gefahr einer schweren, potenziell tödlichen Opioidüberdosis für Konsumierende, die irrtümlicherweise diese Blotter verwenden, ist hoch. Aufgrund des Online-Verkaufs ist von einer hohen Verfügbarkeit in ganz Deutschland auszugehen. Bitte warnen Sie Konsumierende, die potenziell LSD(-Derivate) konsumieren, entsprechend!
30. September 2025

Ein interdisziplinäres Team aus Toxikolog*innen des Instituts für Rechtsmedizin und Ärzt*innen der Vergiftungs-Informations-Zentrale des Universitätsklinikums Freiburg hat einen schweren Vergiftungsfall untersucht, bei dem die Einnahme einer Tablette aus dem Internet beinahe tödlich endete. Statt des erwarteten Benzodiazepin-Prodrugs wurde in der Tablette das hochwirksame synthetische Opioid Cyclorphin nachgewiesen. Die betroffene Person musste auf der Intensivstation behandelt werden.
„Wir haben in der untersuchten Tablette Cyclorphin identifiziert – ein potentes Opioid, das anders als Benzodiazepine bereits in geringen Dosen zu lebensbedrohlichen Zuständen führen kann“, sagt Prof. Dr. Volker Auwärter, Leiter der Forensischen Toxikologie des Instituts für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Freiburg. „Wir sehen diesen Fall als Zeichen einer besorgniserregenden Entwicklung an. In den letzten Jahren gab es in Deutschland eine deutliche Zunahme tödlicher Zwischenfälle durch synthetische Opioide.“
Die betroffenen Tabletten befanden sich in einer durchsichtigen Zip-Tüte mit der Aufschrift „Alprazolam Triazolobenzophenone Pellets I 1 mg“. Laut Deklaration sollten sie ein Prodrug des Benzodiazepins Alprazolam enthalten, das in der Schweiz und den USA unter dem Handelsnamen Xanax vertrieben wird und für sein hohes Suchtpotenzial bekannt ist. Stattdessen wurde in den Tabletten Cyclorphin nachgewiesen – ein Wirkstoff, der anders als das chemisch-strukturell verwandte Opioid Brorphin bisher nicht gesetzlich reguliert ist. Ähnlich wie Fentanyl, das vor allem in den USA seit vielen Jahren für einen hohe Zahl an Drogentoten sorgt, kann dieser Wirkstoff bereits in sehr geringen Mengen lebensgefährlich sein.
Der aktuelle Fall steht exemplarisch für eine wachsende Problematik: Auch in der jüngeren Vergangenheit wurden am Universitätsklinikum Freiburg Todesfälle untersucht, bei denen falsch deklarierte Substanzen konsumiert wurden. Vor diesem Hintergrund erneuern die Expert*innen ihren Appell für eine rasche Umsetzung des rechtlich möglichen „Drug Checking“ in Baden-Württemberg. Zwar wurde das Betäubungsmittelgesetz auf Bundesebene bereits geändert, doch fehlt in mehreren Bundesländern – darunter Baden-Württemberg – noch die erforderliche Landesverordnung zur Umsetzung.
Bildunterschrift: Zwei der sichergestellten Tabletten aus dem aktuellen Vergiftungsfall: Anstelle eines Prodrugs des Benzodiazepins Alprazolam enthielten sie Cyclorphin, das bereits in geringen Mengen lebensbedrohlich sein kann.
Bildquelle: Universitätsklinikum Freiburg
16. April 2025
Seit Dezember 2024 wurden in drei Ländern (Finnland, Schweden und der Schweiz) gefälschte Oxycodon-Tabletten mit der Aufschrift „OxyContin 80 mg Mundipharma“ entdeckt, die N,N-Dimethyletonitazen (ein Nitazen-Opioid) enthielten. Auch Island hat vor kurzem über ähnliche gefälschte OxyContin-Tabletten berichtet, die ein nicht spezifiziertes Nitazen enthalten.
Nun ereichte uns eine ähnliche Warnmeldung der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege. Demnach wurden in Berlin einige Hundert gefälschte Oxycodon-Tabletten sichergestellt. Die Tabletten enthalten nicht (wie angegeben) den bekannten Wirkstoff Oxycodon, sondern auch hier das hochpotente synthetische Opioid N,N-Dimethyl-Etonitazen, das unter das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) fällt.
Hintergrund:
Gesundheitsrisiken:
N,N-Dimethyl-Etonitazen ist nochmal deutlich potenter als Fentanyl, wobei Fentanyl schon eine ca. 100-fache Potenz im Vergleich zu Morphin hat. Damit bergen diese neuen synthetische Opioide ein extrem hohes Risiko für Atemdepressionen, Überdosierungen und Todesfälle – insbesondere bei Menschen ohne Opioid-Toleranz oder bei nicht erwarteter Wirkstoffstärke.
Nitazene sind hochpotente synthetische Opioide, von denen viele mindestens so stark wie Fentanyl und einige sogar noch stärker sind. Sie werden als Ersatz für etablierte kontrollierte Opioide verkauft und können u. a. Heroin oder anderen Opioiden beigesetzt werden bzw. unter diesen Namen fälschlich verkauft werden. Sie werden auch zur Herstellung gefälschter Opioid- und Benzodiazepin-Arzneimittel verwendet. Gefälschte Arzneimittel, die starke synthetische Opioide wie Nitazene enthalten, können schwerwiegende Schäden verursachen, einschließlich lebensbedrohlicher Vergiftungen.
Diese aktuelle Entwicklung steht im Kontext eines seit 2023 gemeldeten Anstiegs der Beschlagnahmungen von gefälschten Oxycodon-Tabletten mit Nitazenen in Europa. Auch aus Deutschland liegt bereits eine Meldung hierzu vor. Diese gefälschten Tabletten stellen ein besonderes Gesundheitsrisiko dar, da sich die User nicht bewusst sind, dass sie hochpotente Nitazene konsumieren.
Der Markt für gefälschte, nitazenhaltige Arzneimittel, scheint zu wachsen und hat Potenzial für eine rasche Verbreitung in breiteren Bevölkerungsgruppen, einschließlich bei jungen Menschen.
Über den folgenden Link gelangen Sie zur ausführlichen Warnmeldung: https://correlation-net.org/2025/02/12/counterfeit-oxycodone-pills-in-circulation-blister-packs-are-no-guarantee-of-authenticity/.
7. April 2025
Ausgabedatum: 28.03.2025
Frankreich hat drei bestätigte Fälle von mit kleinen Glassplittern verunreinigtem Cannabis gemeldet. Die Proben wurden in verschiedenen Regionen Frankreichs bei Nutzern*innen sichergestellt. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu Verunreinigungen dieser Art in Ländern wie England, Frankreich und Deutschland.
Die Glassplitter haben einen Durchmesser von etwa 100-150 μm. Obwohl diese Größe im Bereich der menschlichen Wahrnehmung liegt, erfordert ihre transparente Natur und die Verteilung innerhalb des Cannabis-Materiales eine Mikroskopie, um eine zuverlässige Identifikation und Charakterisierung vorzunehmen (siehe Abbildung).
Das betroffene Cannabis weist ein ungewöhnlich glänzendes Aussehen auf und hinterlässt möglicherweise einen transparenten Rückstand auf den Händen nach dem Umgang. In einem Fall berichtete ein Nutzer von einem „Knacken“-Gefühl während des Inhalierens. Das Cannabis hinterließ auch Kratzer auf dem Vaporizer, den er benutzte.
Berichte von Nutzer*innen deuteten darauf hin, dass der Konsum dieses verunreinigten Cannabis in einigen Fällen mit schmerzhaftem Mundgefühl, Mundgeschwüren, hartnäckigem Husten und Engegefühl in der Brust verbunden war, das einige Tage nach dem Gebrauch anhielt. Ähnliche Fallbericht deuten auf weitere Symptome wie Nasenbluten, Mundgeschwüre, Halsschmerzen und Husten. Eine kleine Anzahl anderer schwerer, aber nicht näher spezifizierter Lungenschäden wurde ebenfalls gemeldet.
Derzeit sind die Gesundheitsrisiken durch den Konsum dieses mit kleinen Glassplittern verunreinigten Cannabis noch unklar. Es wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen im Zusammenhang mit dem Gebrauch dieses betroffenen Cannabis gemeldet. In einem Fall wurden leichte Symptome wie Kopfschmerzen und „Unwohlsein“ beobachtet. Potenzielle Risiken könnten Lungenschäden durch das Inhalieren feiner Glassplitter umfassen, einschließlich Reizungen und Schnittverletzungen. Die Risiken für unerwünschte Effekte könnten höher sein, wenn ein Cannabis-Mahlwerk verwendet wird, da die mechanische Wirkung die Perlen zerdrücken würde, wodurch feine Glassplitter freigesetzt werden, die dann eingeatmet oder verschluckt werden könnten.

Bitte melden Sie sofort alle ähnlichen Fälle von verunreinigtem Cannabis an ews@euda.europa.eu, um uns zu helfen, unser Verständnis dieses Problems und der potenziellen Risiken zu verbessern.
13. Januar 2025
Ab Januar 2025 ist Angelika Frenzel als Fachkraft für Suchtprävention unter Trägerschaft der Evangelischen Stadtmission Halle e. V., Weidenplan 3-5, 06108 Halle (Saale) tätig.
Telefonisch ist Sie unter (01590) 6413433 und per Mail unter angelika.frenzel@stadtmission-halle.de erreichbar.