Chronik

Hier lässt sich durch Geschichten und Ereignisse der drobs Halle seit dem 17. Mai 1993 blättern.

1993

17. Mai 1993: Die drobs Halle nimmt mit einer sozialpädago­gischen Fachkraft und ½ Verwaltungsstelle offiziell ihre Arbeit auf.
Sie wendet sich dezidiert an junge Menschen und legt ihren inhalt­lichen Schwerpunkt auf den Bereich der illegalen Drogen.
Die Beratungsräume befinden sich noch in der Regionalverwaltung des Trägers (PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband).
Im September erweitert sich das Team um eine Psychologin.
Für 89 Klient*innen werden insgesamt 147 Beratungen angebo­ten, noch sehr gelegentlich finden Streetworkeinsätze statt.
Erste Präventionsveranstaltungen werden konzipiert und durchgeführt.

1994

Der Aufbau eines Kooperationsnetzes beginnt: Zusammen mit dem SCHIRM-Projekt e.V. für Straßenkinder bezieht die drobs neue Arbeitsräume, eine gemeinsam genutzte niedrigschwellige Anlaufstelle erleichtert den spontanen Zu­gang. Es finden erste Beratungen auch in den Justizvollzugsanstalten statt – in ehrenamtlichem Status. Für den Ausbau der sucht­präven­tiven Arbeit wird eine Teilzeitmitarbeiterin eingestellt.
Es beginnt eine enge Kooperation mit suchtmedizini­schen Schwerpunktpraxen in Halle, gemein­same Behandlungsstandards werden aufgebaut. Die Beratungszahlen verdoppeln sich.

1995

Probleme mit »harten« illegalen Drogen sind auch in Halle endgültig angekommen: Erstmals registriert die drobs eine massive Schwerpunktverlagerung in diesen Bereich, es werden bereits 53 Konsument*innen von Heroin beraten und begleitet. Auch dank einer verstärkten Einbindung von Praktikant*innen kann niedrig­schwelligere Arbeit (Streetwork, Spontankontakte) intensi­viert  werden, zugunsten einer größeren Szenenähe. Unter Federführung der drobs entstehen langfristig angelegte Präventionsprojekte (etwa: »BasketPower«).

1996

Explosionsartiger Anstieg der Inanspruchnahme von Angeboten der drobs durch Heroinabhängige: Sie machen inzwischen fast die Hälfte der Gesamtklientel aus (174 Heroinkonsument*innen).
Noch wird zwar nur vereinzelt intravenös konsumiert, aber die Beschaffungskriminalität in der Szene steigt – mit Auswirkungen auf die Arbeit der drobs in den Haftanstalten. Daneben erfolgt eine Schwerpunktverlagerung sowohl hin zur Entgiftungs-/Thera­pievermittlung und Nachsorge als auch zur Suchtbegleitung.
Angehörige von Heroinabhängigen fühlen sich teilweise hilflos und von der Situation überfordert – aus verstärkter Angehörigenbera­tung entsteht die begleitete Selbsthilfegruppe für »Eltern drogen­abhängiger Kinder«.
Konsument*innen »weicher« illegaler Drogen suchen vermehrt fach­kundige, vorurteilsfreie Informationen.

1997

Die »harte« Drogenszene in Halle etabliert sich und entfaltet Sog­wirkung: Immer mehr Umstiege auf den intravenösen Konsum von Heroin und Kokain haben erste Verelendungstendenzen (Ob­dach­losigkeit, Begleiterkrankungen) zur Folge. Die Drogenszene taucht merklich aus der Grauzone der Privatsphären auf. Damit geht eine weitere Spezialisierung der drobs einher: bereits über 70% des Beratungsumfanges bewegen sich im Bereich Heroin/Kokain. Die Beratungszahlen haben sich gegen­über 1993 verzehnfacht (1.438 Einzelgespräche). Eingedenk der ernsten Veränderungen legt die drobs eine an­spruchsvolle Konzeption für ein »Integratives Drogenhilfe-Projekt« mit neuen Leistungsbausteinen wie Kontaktladen, medizinischer Ambulanz, Drogen­streetwork und Beschäftigungsförderung vor. Mit personeller und logistischer Hilfe der drobs entsteht eine Selbsthilfegruppe für »Ex-User« – die erste in Sachsen-Anhalt. Im Beratungsbereich vollzieht sich ein personeller Wechsel.

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1998

Die drobs hat sich einen guten Ruf auch über die Stadtgrenzen hin­weg erarbeitet: Der Zulauf wird größer (690 Klient*innen), jetzt auch aus dem Saalkreis und den umliegenden Landkreisen. Die Altersstruktur in der stabilen Heroin-/Kokainszene bewegt sich weiter nach unten, fast ¾ der Betroffenen sind jünger als 22 Jahre.
Da die personellen Kapazitäten unter Druck geraten sind, wird das Beratungsteam erstmals seit 1994 um ½ Personalstelle erweitert – finanziert aus Mitteln des Saalkreises.

Im Juli startet auch das qualifizierte Spritzentauschprogramm der drobs – in Pilotfunktion für Halle und die Umgebung. Und: Es werden regelmäßige Sprechstunden in suchtmedizinischen Arzt­praxen und auf Entgiftungsstationen (FKH Bernburg) ange­boten.

Ein zeitliche befristetes Landesprogramm ermöglicht den Aufbau eines weiteren Hilfebausteins: Seit 1998 ist ein Streetworker der drobs Halle in der Szene unterwegs. Für ca. 1 ½ Jahre wird ein »Ex-User« in das Team eingebunden und steht ihm zur Seite. Die externe Haftarbeit wird zum Problem, da nicht finanziert: Über 90 Klient*innen, knapp 500 Beratungen und 24 Langzeittherapie­vermitt­lungen im Jahr sprengen den »ehrenamtlichen« Status.

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1999

Wieder ein neues Segment: Das Ambulant Betreute Wohnen bietet für zunächst 6 Personen lebenspraktische Ausstiegshilfen.
Und: Auf gestiegene Wartezeiten wird mit zielgruppenfreundlichen »Offenen Sprechstunden« für Krisen- und Erstberatung reagiert.
Eskalation bei der Haftbetreuung: Aufgrund massiver Überlastung müssen sich die drei Halleschen Suchtberatungsstellen nach ergeb­nislosen Verhandlungen mit dem Justizministerium in einer konzer­tierten Aktion »ausschleichend« aus den Anstaltsberatungen zurückziehen. Daraufhin kommt es zu spektakulären Gerichts­urteilen und auch unter medialem Druck wird die externe Sucht­bera­tung ab Oktober fest finanziert – bei der drobs mit einer knap­pen Personalstelle. Bis zum Dezember 2002.

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2000

Bereits 474 Heroin-/Kokainabhängige in diesem Jahr: Die Zahl der Einzelberatungen überschreitet 2.700. Nur noch 2% der Hilfe­suchenden kommt primär wegen Problemen mit legalen Drogen.
Derweil platzt die drobs räumlich aus allen Nähten. Es fehlen Beratungsräume. Suchtbegleitende Leistungsbausteine (Spritzen­tausch, safer-use-Beratung, medizinische Notfallhilfen) auf der einen Seite und präventive bzw. ausstiegsorientierte Beratung mit Schutzansprüchen auf der anderen lassen sich nicht mehr geeignet separieren. Ein neues, bezahlbares Mietobjekt ist zu finden…
Parallel die Konzeptentwicklung für einen Drogenhilfe-Kontakt­laden, die Umsetzung scheitert an Haushaltszwängen.
Trotzdem entstehen neue Angebote, ermöglicht auch durch das große persönliche Engagement ehren­amtlicher Mitarbeiter*innen:
Russisch­sprechende Migrant*innen können jetzt muttersprachlich beraten werden. Eine frauenspezifische Gruppe befindet sich im Aufbau. Erlebnispädagogische Maßnahmen werden realisiert.

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2001

Endlich: Die drobs Halle bezieht neue Räume und kann die Arbeits­bereiche wieder entflechten. Nach einer Woche Schließung nimmt sie am 09. April 2001 ihre Tätigkeit am Franckeplatz auf.
Mehr Platz für neue Angebote: Der »Begegnungsraum« mit Café­betrieb und zielgruppenspezifi­schen Zeitfenstern bietet die Möglich­keit zum Rückzug aus dem stressbelasteten Szenealltag, aber auch für Spontankontakte zu Berater*innen und dient als Treffpunkt der erweiterten SHG für »Ex-User und Substituierte«.
Die Kapazität des Ambulant Betreuten Wohnens wird auf 12 Plätze ausgebaut. Als erste Beratungsstelle in Halle bietet die drobs täglich Akupunkturbehandlungen für bis zu 6 Personen an. Die drobs-homepage geht online, in Zukunft wird diese Plattform zunehmend auch für anonyme Beratung genutzt. Die Vortragsreihe »Themenabende in der drobs« startet.

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2002

»Generationswechsel«: Der Leiter und drobs-Mitarbeiter der ersten Stunde verabschiedet sich zum Jahresbeginn in ein neues Arbeitsfeld in der stationären Drogentherapie, eine weitere lang­jährige Mitarbeiterin verläßt die Einrichtung zur Jahresmitte. Erfahrene Kolleg*innen rücken nach, Arbeitsbereiche werden neu strukturiert und Inhalte überarbeitet. Die Kontinuität der Arbeit aber bleibt erhalten und die drobs genießt eine vergleichsweise überdurchschnittliche Szeneakzeptanz: Laut Drogenstatistik der Stadt halten über 80% der in Halle erfaßten Konsument*innen von Heroin/Kokain Kontakt zur drobs.

Die externe Drogenarbeit in den Haftanstalten ist wegen Stellen­kürzung zum Jahresanfang kurzzeitig unterbrochen, im Ergebnis von Nachverhandlungen wird sie bis zum Jahresende weiterbe­willigt und dann auf Entscheidung des Landesjustizministeriums endgültig eingestellt. Die drobs entwickelt ein inhaltlich völlig überarbeitetes Konzept für diese Arbeit und bietet an, sie bei Be­darf jederzeit neu aufzunehmen zu können.

Klient*innenzahlen und Beratungsnachfrage stabilisieren sich auf hohem Niveau. Mit 757 Klient*innen werden 2.692 Beratungs­gespräche geführt. Hauptgruppe bleiben die Heroin-/Kokain­abhängigen (433, ohne anonyme Nutzer*innen des Spritzen­tauschs) und ihre Angehörigen (102).
Über 73% von ihnen hatten inzwischen intravenös konsu­miert. Die Auswirkung auf den Spritzentausch: Im Jahresverlauf wer­den fast 70.000 Spritzen und Kanülen entsorgt und neu ausgegeben.
Eine neue Schwerpunktverlagerung: Immer mehr Klient*innen wer­den in den kooperierenden Arztpraxen mit »Ersatzstoffen« (Metha­don/Subutex) substituiert. Der flankierenden ambulanten psycho­sozialen Betreuung von Substituierten kommt mehr Bedeutung zu, weil medikamentengestützte Ausstiegsprozesse vor allem dann gelingen, wenn sie lebensprak­tisch unterstützt werden. Im Jahres­verlauf werden bereits 127 Substituierte langfristig in den Berei­chen Wohnen, Beschäftigung, Sozialkontakte, Finanzmanagement und Behandlung der Begleiterkrankungen gefördert.

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2003

10 Jahre drobs Halle: Die kleine Einrichtung probiert sich anlässlich ihres Jubiläums als Großveranstalter und richtet am 25. September eine stark frequentierte Fachtagung aus. Hochkarätige Referent*innen kommen gern und erweisen der drobs ihre Anerkennung für die Pionierarbeit in der Region. Die Konferenz mit Vorträgen, Diskussionen und Workshops im Themenfeld Drogen, Drogenhilfe und Drogenrecht stößt auf große Resonanz, im Tagesverlauf können wir 120 Tagungsteilnehmer*innen und insgesamt ca. 350 Gäste aus Sachsen-Anhalt und Sachsen in unserem Hause begrüßen.

Der Klientenzulauf ist auch in diesem Jahr wegen der zielgruppengerechten Leistungsbausteine ausgesprochen rege geblieben. Schwerpunkt bleibt die Arbeit mit knapp 400 Heroinabhängigen, die häufig außerdem Kokain, Alkohol und Psychopharmaka konsumieren. Ihr Altersdurchschnitt liegt mit 22-23 Jahren noch immer weit unter dem Bundesdurchschnitt, hat sich aber erneut nach oben verschoben.
Im Trend des Vorjahres befinden sich mittlerweile 156 von ihnen in der Psychosozialen Begleitung (PSB) flankierend zur Substitution. Das geht an die Kapazitätsgrenzen: In der Drogenhilfe sind die Unterscheidungsmerkmale von Psychosozialer »Betreuung« oder »Begleitung« seit jeher stark diskutiert – uns werden sie spätestens jetzt ganz praktisch klar…

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2004

Ein turbulentes Jahr: Zuerst droht den über 100 Schwer- und Schwerstabhängigen, die durch unseren Streetworker versorgt werden, quasi über Nacht ein Verlust der Hilfe. Die Stadt plant aus Haushaltszwängen den Wegfall dieser Leistung zum Jahresende, die drobs versucht das mit politischem Druck zugunsten Ihrer Klient*innen über die Stadtratsfraktionen abzuwenden. Mit Erfolg… Auch die geplante Kürzung um eine halbe Beraterstelle kann argumentativ abgewendet werden.
Trotz einer stark verkleinerten personellen Beratungskapazität um ein Viertel aufgrund der im Vorjahr weggebrochenen externen Beratung in den Haftanstalten wird das Beratungsvolumen von 2002 inzwischen schon wieder überschritten. Unermüdliche Praktikant*innen und Ehrenamtler*innen werden immer unentbehrlicher, entlasten die Arbeitsabläufe bei Soforthilfen, im Café und im Empfang.

Die drobs schiebt ein Spritzentauschprogramm für ganz Halle an, die Stadt gewährt dafür von nun an eine stabile Finanzierung. Durch die Gesamtverantwortung der drobs und die zentrale Abwicklung über das St.-Elisabeth-Krankenhaus werden die Kosten gedrückt, die Logistik vereinfacht und einheitliche Standards in den anderen tauschenden Einrichtungen (SCHIRM-Projekt und AWO-Suchtberatungsstelle) umgesetzt. Weil das Beschaffungsinstrument Prostitution alltäglicher geworden ist, reagieren wir mit einer umfangreichen Kondomvergabe.

Die Kapazität des Ambulant Betreuten Wohnens (ABW) steigt auf 21 Personen. Wegen eines Wechsels der finanziellen Zuständigkeit zu einer neu gegründeten Landesbehörde werden Kostenzusagen massiv verzögert. 8-10 Klient*innen müssen in einer Art »Warteschleife« monatelang auf die Bewilligung ihrer amtsärztlich längst unterstützten Anträge warten. Wieder steckt die drobs viel Energie in die Lobbyarbeit für ihre Klient*innen zur Anerkennung der Behandlungsform Substitution als Zugangsmöglichkeit zum ABW. Und wieder ist sie erfolgreich.
Die zeit- und personalaufwendige Psychosoziale Begleitung von Substituierten (PSB) hat sich gegenüber 2000 vervierfacht und kann nicht mehr hinreichend über den »normalen« Beratungsstellenbetrieb aufgefangen werden. Die drobs legt das Konzept für ein PSB–Projekt zur Intensivbetreuung vor.
Und noch eine Schwerpunktverschiebung: Die Zahl der »Kiffer«, die Kontakt zur Einrichtung halten, erreicht den höchsten Stand seit 1996, die therapeutische Beratungsqualität in diesem Bereich verändert sich.

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2005

Die zweite personelle Neujustierung: Kurz nach Jahresbeginn muss über die Hälfte der Beratungskapazität neu eingebunden werden, weil zwei langjährige Mitarbeiter*innen aus guten privaten Gründen die Einrichtung verlassen. Für viele Klient*innen gehen vertraute Ansprechpartner fort, für das Team der Beratungsstelle stützende Mitarbeiter. Auf den quantitativen Beratungsumfang wirkt sich dieser Wechsel nur geringfügig aus, fast im Gegenteil: Es gibt sogar wieder eine deutliche Zunahme der Erstkontakte von Heroin- und Kokainkonsument*innen.
Wegen der sich schon 2004 andeutenden veränderten Bewilligungspraxis für das Ambulant Betreuten Wohnen sinken dort die Betreuungsfälle. Eine Mitarbeiterin verlässt das Leistungssegment und kann mit ihrem Wechsel in die Beratung einen Teil der großen personellen Verluste auffangen.

Eine Entscheidung der Stadt über das im Vorjahr vorgelegte PSB–Konzept steht nach wie vor aus. Trotz der noch einmal steigenden Vermittlungen in substitutionsgestützte Behandlungen und dem damit einhergehenden Bedarf an strukturierter Begleitung. PSB kann weiter nur im begrenzten Rahmen des Beratungssettings stattfinden und nicht die wünschenswerten, betreuenden und aufsuchenden Ausstiegshilfen anbieten.

Mit der Einführung der neuen Sozialgesetzgebung werden wir gebeten, die ARGE SGB II bei der Gewährung des Rechtsanspruchs auf Suchtberatung all derjenigen Menschen zu unterstützen, für die ihre Abhängigkeit nach Meinung der Arbeitsverwaltung ein Vermittlungshemmnis in den Arbeitsmarkt darstelle. Weil viele langzeitarbeitslose Menschen schon lange in Kontakt zur drobs stehen, stellen wir uns dieser Aufgabe. Zunächst geht es aber darum, die Handlungsrahmen dafür abzustecken, weil die beiderseitigen Interessen sich nicht überall decken. Die drobs Halle steckt viel eigene Energie und fachliches Gewicht in die Aushandlung einer Vereinbarung mit der ARGE, der die Gratwanderung glücken soll, die Sensibilität vertraulicher Drogenberatung zu respektieren und dennoch den Kontrollinteressen der Behörde gerecht zu werden. Ein Spagat für alle Beteiligten, der dank einer hohen Kommunikationskultur und konstruktiven Auseinandersetzungen unter Moderation der Drogenbeauftragten der Stadt die Weichen für eine tragfähige und abgestimmte Kooperation stellt.

In den zurückliegenden zweieinhalb Jahren waren mehr als 30 drogenabhängige Klientinnen der drobs Mütter geworden. Zuerst bewegt durch den Wunsch, ihnen eine stundenweise Kinderbetreuung während der Beratungsgespräche und bei der Erledigung von Behördenwegen angedeihen zu lassen, schiebt die drobs in Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum St. Georgen aus einer Spende im »Treff in Glaucha« (TIG) eine »Krabbelstube« an. Begleitet von einer sozialpädagogischen Fachkraft können clean lebende und substituierte junge Mütter und Eltern dann auch stundenweise mit ihren Säuglingen und Kleinkindern spielen und soziale Kompetenzen schärfen.

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2006

Explosionsartige Veränderungen im Spritzentausch: Die Abgabemengen verdoppeln sich fast, mit 100.000 Spritzen und Kanülen deckt die drobs Halle inzwischen knapp 80% des Gesamttauschvolumens in der Stadt Halle und im Saalkreis ab. Dennoch gibt es in diesem Jahr erstmals eine vergleichsweise klare Zunahme neu diagnostizierter Fälle von HIV.
Die Ex-Userin, die seit Jahren die Arbeit der drobs über verschiedene Förderungsmodelle und auch ehrenamtlich bereichert, hat die fachliche Ausbildung zur Suchtkrankenhelferin abgeschlossen. Im August schließt sich die Selbsthilfegruppe unter ihrer Leitung dem bundesweiten agierenden und auch drogenpolitisch aktiven JES–Netzwerk an (JES steht für Junkies – Ehemalige – Substituierte).

Am 21. Juli 2006 lädt die drobs am »Nationalen Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige« – der 1998 vom Landesverband der Eltern und Angehörigen für humane und akzeptierende Drogenarbeit in NRW e.V. initiiert worden war und unter der Schirmherrschaft der Bundesdrogenbeauftragten steht – erstmals zur Trauer und Besinnung für die Drogentoten in Halle auf den Franckeplatz ein. Neben Informationsständen und Filmvorführungen wird eine neue Tradition ins Leben gerufen: Von nun an finden an diesem Tag jährlich fishbowl-Diskussionen auf dem Innenhof mit (Ex-)Drogengebrauchern, Angehörigen, Politikern, Mitarbeitern der Drogenhilfe und anderen Gästen statt, in der jeder aktiv in die drogenpolitische Kontroverse eintreten kann.

Die intensiven Verhandlungen im Vorjahr und unser Verhandlungsgeschick als Lobbyisten einer sozial stark benachteiligten Klientel hat sich gelohnt: Die Kooperationsvereinbarung mit der ARGE SGB II Halle GmbH wird unterzeichnet und hat landesweiten Einfluss und Modellcharakter. Im Ergebnis sind praktikable Verfahrensabläufe gefunden, die Selbstverantwortung von Abhängigen gestärkt und unumgängliche Sanktionen allein in der Verantwortung der ARGE belassen. Und: Die ARGE nutzt das Insider-Potential der Suchtberatungsstellen in der Stadt und ruft gezielte Schulungen für ihre Mitarbeiter*innen ab.

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2007

Fast die Hälfte der Heroinkonsument*innen in unserer Betreuung konsumieren inzwischen länger als 8 Jahre. Diese Konsumkarrieren gehen häufig mit körperlicher Verelendung, ausgeprägter psychischer Instabilität und teilweise hochriskanten Konsumformen bei anhaltendem Mischkonsum auch mit Alkohol und Benzodiazepinen einher. Anzeichen dieser Tendenz finden wir in der Infektionshäufigkeit mit Hepatitis C bei mehr als einem Drittel der intravenös konsumierenden Klient*innen, in weiteren Neuentdeckungen von HIV oder in der steigenden Mortalitätsrate. Wir gehen leider häufiger zu Beerdigungen und verabschieden sehr alte und vertraute Bekannte.

Trotz ansteigender Therapievermittlungsprozesse kommt es nicht zu einem verstärkten Antritt stationärer Langzeitbehandlungen. Zusätzlicher institutioneller Druck durch die Arbeitsverwaltungen kann für Sanktionen, doch kaum für nachhaltigere Therapieerfolge sorgen.
Dem treten wir entgegen, in dem wir nach Kräften versuchen, die Psychosoziale Begleitung von Substituierten trotz besagter Kapazitätsgrenzen attraktiv zu halten. Schon im letzten Jahr hatten wir die Zahl von 200 Substituierten überschritten. Uns hilft eine enge Verzahnung aller eigenen Leistungsbausteine: dem beratenden »Innendienst« mit seinen therapeutischen Mitteln, mit seiner Beziehungsarbeit oder mit Akupunktur – dem begleitenden »Außendienst« mit den punktuellen Einzelfallhilfen des Streetworkers, den russischsprachigen Angeboten oder den Betreuungsleistungen des Ambulant Betreuten Wohnens. Und uns hilft die trägerübergreifend eingespielte Zusammenarbeit mit ganz wichtigen Partnern: mit den suchtmedizinisch aktiven Praxen, mit dem SCHIRM-Projekt und dem SCHIRM-Service oder mit dem Jugendzentrum St. Georgen.

Und noch eine erfreuliche Nachricht: Es gibt wieder eine regelmäßige Cleangruppe bei der drobs. Abstinenzgruppen ehemaliger Drogengebraucher sind selten in unserer Region. Und nicht nur hier, denn sie stehen vor besonderen Schwierigkeiten. Die vergleichsweise jungen Menschen, die »es geschafft haben« suchen Distanz zur Szene, sie suchen Beschäftigung und sie suchen persönliches Glück. Manchmal finden sie Arbeit – in Schichten oder außerhalb, sie finden Partner*innen und machen Kinder. In bewährter Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus des Jugendzentrums St. Georgen fanden wir einen ganz nahegelegenen und doch szeneferneren Raum.

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2008

Bei weiter steigenden Klientenzahlen (+5%) und mehr Beratungen (+11%) hat sich die Drogenszene in Halle auf hohem Niveau stabilisiert. Etwa 2/3 der Betroffenen besuchen uns wegen Problemen durch ihren Heroinkonsum. Sie konsumieren zu 80% seit mehr als 6 Jahren und waren beim Erstkonsum mehrheitlich 18 Jahre oder jünger. Zwar sind die Konsumenten weitgehend aus dem Straßenbild verschwunden, doch erleben wir aus den langen Drogenkarrieren mit exzessiven, riskanten Konsummustern resultierende körperliche Verelendung und häufige Begleiterkrankungen, psychische Instabilität und soziale Entwurzelung. Wir tauschen in diesem Jahr immer noch über 71.000 Spritzen.
Es bleibt weniger Zeit für die Angehörigen.

Die Substitutionsbehandlung wurde in der Region so etabliert, dass in Kooperation mit den Suchtmedizinern ein stabiles Behandlungsnetz nach einheitlichen Standards entstanden ist. Die drobs betreut weiter an die 200 Substituierte. Wir begehen im September unseren 15. Geburtstag mit einer Fachtagung »Substitution und Psychosoziale Betreuung in der Praxis«. Die Veranstaltung glänzt durch kompetente Referenten aus dem gesamten Bundesgebiet und ist ein Treffpunkt für knapp 150 Fachleute aus ganz Mitteldeutschland. Die drobs nimmt ihre aktive Rolle im drogenpolitischen Diskurs und bei der Weiterentwicklung der Hilfestruktur wahr.

Öffentlich fast noch unbemerkt finden etwas mehr Konsumenten synthetischer Stimulanzien (Amphetamine und Crystal) den Weg in die Beratung. Aus eigenem Antrieb und häufig mit einem großen Veränderungswunsch kommen auch mehr Konsumenten wegen der negativen Folgen exzessiven Cannabiskonsums zu uns. Die Teilnahme am Programm »Realize it!« stellt ihnen ein spezifisches, standardisiertes Angebot zur Verfügung.
Die drobs stößt zu einem wöchentlichen sportlichen Gruppenangebot (v.a. Fußball) einer anderen Suchtberatungsstelle hinzu.

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2009

Ein wichtiges Jahr der Anpassung unserer Angebote an die veränderten Trends.
Wir beobachten, dass die Konsumdauer bei fast der Hälfte der Heroinabhängigen inzwischen schon jenseits von 10 Jahren liegt. Ihre Teilhabe am Erwerbsleben wird unwahrscheinlicher: 50% haben keinen oder einen schlechten Schulabschluss, 70% sind gar ohne Ausbildung. Unsere Klient*innen werden älter, perspektivloser – und kranker.
Es wird weniger gespritzt. Aber wir nehmen einen anhaltenden Mischkonsum von Substituten (Methadon, Subutex) mit sehr viel Alkohol, Kokain, Amphetaminen und Benzodiazepinen wahr. Überhaupt sind Amphetamine und Methamphetamine (Crystal) weiter im Kommen: Quasi im Zeitraffer müssen wir dramatische gesundheitliche Ausfallerscheinungen miterleben.

Wir führen die »Streetworker-Krankenhaussprechstunde« in der Klinik für Psychiatrie und Psychosomatik der Martin-Luther-Universität in Halle ein. Um wegen hoher Terminauslastung (Wartezeiten) flexibel und krisengerecht zu bleiben, führen wir tägliche Offene Sprechzeiten als interne Lösung ein. Öffentlich zugesagt bleiben sie weiter zweimal wöchentlich, weil wir bei urlaubs- oder krankheitsbedingter Abwesenheit von nur einem/r der vier Berater/innen keine tägliche Vertretung garantieren könnten. Aber in aller Regel stehen von nun an jeweils ein/e Berater/in für zwei Stunden täglich zur Verfügung: für alle, die spontan kommen und einen ersten Kontakt wollen. Zweite Neuerung: Die Wochentage sind zugleich festen Beratern zugeordnet, so dass auch langjährige Klienten mindestens einmal wöchentlich »ihre/n« Berater/in auch ohne Termin antreffen können.

Als erste Beratungsstelle im Osten der Republik führen wir KISS-Kurse durch: Wir coachen nicht abstinenzwillige Klienten dabei, Kontrolle und Selbstbestimmung über ihren Konsum zu gewinnen.
Wir fassen das Thema psB bei Substituierten (= psychosoziale B….) neu an. Wofür steht das große »B« oder besser: wieviel davon können wir noch leisten? »Beratung«, »Begleitung« oder sogar »Betreuung«? Wie kann psB passgenauer, individueller und akzeptabler für unsere Besucher gestaltet und »Zwangsberatung« unter ärztlichem Druck vermieden werden? Wie begegnen wir dem Konflikt, »Pflichtbesuche« ohne Auftrag einplanen zu müssen und gleichzeitig eine terminliche Unterversorgung anderer Klienten mit dringendem Bedarf zu beobachten? Wie nützlich ist es, psB aus dem »Beratungs«-Korsett zu lösen und durch den »Begleit«-Gedanken (KISS, Fußball, therapeutisches Malen, Akupunktur u.a.) attraktiver zu machen? Zusammen mit der Suchtberatungsstelle der AWO entwerfen wir einheitliche Standards für die psB (erstmals in der gesamten Region), handeln die Entwürfe im Kreise der Suchtmediziner*innen aus, kommen zu neuen gemeinsamen Ergebnissen.

Wir nehmen die Kinder unserer Klient*innen immer mehr in den Blick, schaffen verbindliche Kooperationsstrukturen mit dem Erziehungshilfeverbund unseres Trägers zur Abschätzung des Gefährdungsrisikos beim Verdacht auf Kindeswohlgefährdung und mit dem SCHIRM-Projekt zur familienerhaltenden ambulanten Unterstützung  drogengebrauchender Eltern.
Die Beratungszahlen klettern auf einen neuen Einrichtungshöchststand, obwohl eine Mitarbeiterin lange Zeit krankheitsbedingt ausfällt und uns schließlich sogar ganz verlassen muss.

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2010

Die etablierte so genannte »harte Drogenszene« in der Region Halle-Saalekreis befindet sich im Umbruch und damit auch das Profil der Drogenhilfe. Eine Stabilisierung auf hohem Niveau umschreibt am besten die Entwicklung unserer Besucherzahlen. Die Zeiten der massiven Zunahme von Ratsuchenden scheinen vorerst vorbei.
Jedoch drängen inzwischen vermehrt Konsumenten von Stimulanzien in unsere Einrichtung, worauf wir uns entsprechend einzustellen versuchen. Bei CrystalMeth reden wir (noch) nicht über die Droge mit den höchsten Fallzahlen, doch über die Droge, die sich am rasantesten zu verbreiten scheint. Die Zielgruppe ist eine andere: schulisch, beruflich und familiär oft stabil verankert. Sozial zunächst weitaus unauffälliger als wir es aus der Heroinszene kennen, erleben wir bei ihnen Psychosen, Wahnvorstellungen, Vergesslichkeit, körperlichen Raubbau.
Wiederholungen, kürzere aber häufigere Gespräche und Erinnerungen (z.B. kurz vor den Terminen per SMS) werden bei bestimmten Klientengruppen zur Regel.

Um Besuchern aus Merseburg und dem südlichen Saalekreis den Zugang zur spezialisierten Drogenhilfe zu erleichtern, bringen wir einen großen Teil unserer Leistungen in eine neue Außenstelle unter dem Dach der Sozialpädagogischen Jugend- und Familienhilfe der Caritas. Vorerst halten wir dieses Angebot jeweils donnerstags vor, wollen aber die weitere Entwicklung beobachten, um bei Bedarf unser Angebot zu erweitern.
Unser langjähriger ehrenamtlicher Mitarbeiter, der zuletzt die Vertretung unserer erkrankten Kollegin übernommen hatte und zu einer wertvollen Ergänzung unseres Teams geworden war, muss uns familienbedingt verlassen. Mit der Nachfolgerin können wir unser Angebot wieder um die weibliche Komponente verstärken.

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2011

In den zurückliegenden Jahren war die Suchthilfelandschaft in der Stadt Halle vermehrt im Fokus öffentlicher Einsparbemühungen diskutiert worden. Aus der Verwaltung kamen sogar Überlegungen, dass wegen des »Sinkens von Klientenzahlen« oder demographischer Entwicklungen (»Abwanderung«) Einschränkungen der öffentlichen Pflichtleistungen verschmerzbar seien.
Von derlei »sinkenden Zahlen« ist in der drobs Halle jedoch nichts zu spüren:  2011 kommen insgesamt 770 Personen zur Beratung (ohne anonyme Nutzer*innen), 8,3% über dem Mittel der letzten 10 Jahre. Die Anzahl der Neuaufnahmen nimmt um ein Viertel zu. Das Beratungsvolumen erreicht einen neuen Höchststand im 18jährigen Bestehen der Einrichtung.

Auch dieses Jahr steht wieder unter dem Zeichen der Veränderung, sowohl auf struktureller wie auch personeller Ebene.
Im Mai können wir dank des guten Zulaufs in unserer Außenstelle Merseburg das Beratungsangebot erweitern und dort nun zwei Beratungstage erfolgreich etablieren.
Im Trend der Vorjahre verzeichnen wir einen regelrecht dramatischen Anstieg von Stimulanzienkonsumenten (Crystal) um fast das Dreifache. Überdies hat sich Crystal sprunghaft zur meist verbreiteten Substanz unter Substitutierten entwickelt. Dies hat einen massiven Zuwachs von Aggressivität, Psychosen und Wahnvorstellungen zur Folge. Die jungen Menschen leiden unter schweren Gedächtnisstörungen. Mit unseren großen Fachveranstaltungen zum Weltdrogentag können wir dieses Thema auch für unsere Region weiter in den Blickpunkt rücken.
Wir haben unsere Prinzipien – immer sofort auf neue Trends zu reagieren – auch im Zugang zu Abhängigen von CrystalMeth umgesetzt: Schneller Erstberatungskontakt mindestens innerhalb von 24 Stunden, Nutzung der elektronischen Kommunikationswege, Erinnerungen und nachgehende Hilfen, neue Kooperationsbeziehungen zur psychiatrischen Mitbehandlung.

Die Beratung von Heroinkonsumenten dagegen ist weiter rückläufig. Hatten wir im Vorjahr noch 90 Klienten neu in Substitution vermittelt, so sind es nun gerade noch 52.
Mit der Entwicklung der Auslastung sehen wir uns gezwungen, Informationsveranstaltungen für Jugendliche und Multiplikatoren drastisch zu reduzieren. Kürzungsbedingt können wir nur noch die Hälfte der Veranstaltungen des Vorjahres anbieten.
Im Herbst  verlässt uns eine Kollegin, die 10 Jahre lang unseren Weg mit geprägt hatte. Dieser Weggang hinterlässt bei den Klient*innen und im Team tiefe Spuren.

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2012

Trendwende: Die Arbeit mit Stimulanzienkonsumenten (Crystal) bestimmt den Weg unserer Einrichtung immer deutlicher. In den letzten drei Jahren haben sich die Zahlen versechsfacht. Diejenigen Substituierten einbezogen, die inzwischen einen massiven zusätzlichen Crystal-Konsum betreiben, bilden die Stimulanzienkonsumenten jetzt die größte Klientengruppe. Die Nachfrage im Spritzentausch sinkt weiter, im Gegenzug passen wir unsere Safer-Use-Strategien den veränderten Konsumgewohnheiten an und sorgen für noch größere Verfügbarkeit von schadensminimierenden Materialien wie »Ziehröhrchen« u.a. zur Infektions- und Hepatitisprophylaxe und Kondomen wegen riskanter und enthemmter Sexualpraktiken.

Mehr noch als in den Vorjahren sind nachgehende Hilfen, aber auch nachgehende Wachsamkeit zur Sicherung des Überlebens der Betroffenen und zur Abwendung von Gefahren für das Wohl beteiligter Kinder erforderlich. Unter teilweise dramatischen Umständen müssen wir psychiatrische Zwangseinweisungen maßgeblich initiieren, etwa wenn Klient*innen in psychotischen und wahnhaften Zuständen nicht mehr in der Lage waren, sich zu versorgen und beispielsweise ohne Strom, Wasser, Heizung, Nahrungsmittel tagelang unter Crystaleinfluss nur noch die Wände anstarrten. Wegen der Aufhebung der Komm-Struktur in vielen Fällen kommt unserem Außendienst (Streetwork) eine ganz neue Krisenbedeutung zu.

Zum Weltdrogentag 2012 lud die drobs Halle zur Veranstaltung »Eine Krankheit kommt selten allein… Drogen – Psychosen – Behandlung« ein. Aufgrund der enormen Nachfrage muss die Veranstaltung in den großen Saal des Halleschen Stadthauses verlegt werden. Unser alljährlicher Fachtag entwickelt sich zu einem Meilenstein mit diesmal über 120 Tagungsgästen.
Klienten der drobs gründen die Selbsthilfegruppe NA (Narcotics Anonymous) nun auch in Halle. Das NA-Netzwerk legt großen Wert auf institutionelle Unabhängigkeit. Die drobs unterstützt diese stabile Selbsthilfeinitiative, indem sie Räume zur Verfügung stellt und logistische Hilfen anbietet.
Im Sommer gibt es erneut einen personellen Umbau wegen der Mutterschaft einer Kollegin.

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2013

Das Jahr 2013 beginnt turbulent und soll es auch bleiben. Im Februar findet ein Personalwechsel im Ambulant Betreuten Wohnen statt. Eine langjährige Mitarbeiterin verabschiedet sich in die Elternzeit. Wir können für ein Jahr eine ehemalige Praktikantin für uns gewinnen.

Doch nicht nur in Halle gibt es für uns Veränderungen. Die Vereinbarungen mit den Trägern der Suchtberatungsstellen in Mansfeld-Südharz werden vom Landkreis gekündigt. Es findet eine öffentliche Ausschreibung statt und die PSW GmbH erhält mit dem Konzept ihrer drobs in Halle Ende März den Zuschlag. Fragen zur Weiterbeschäftigung von Personal müssen geklärt werden. Räumlichkeiten und Mitarbeiter*innen in Sangerhausen werden übernommen. Die Beratungsstelle in Eisleben wird völlig neu aufgebaut, eine Außenstelle in Hettstedt eingerichtet. Dank des Engagements zweier Mitarbeiterinnen der drobs Halle können wir bereits Mitte Mai in Eisleben wieder Beratungen anbieten. Ende Mai steht auch die vollständige personelle Besetzung. So bekommt die drobs Halle für 10 Stunden in der Woche Verstärkung aus Eisleben und wir entbehren für dieselbe Zeit unseren Einrichtungsleiter, der nun »Verbundleiter« ist.

Es ist Mitte September. Mehr als 200 Gäste aus vier Bundesländern strömen zum Franckeplatz. Die Hallesche drobs begeht ihren 20. Geburtstag in den würdigen Hallen der nahegelegenen traditionsreichen Franckeschen Stiftungen. Der Ort symbolisiert auch das Motto: Kontinuität und Wandel erlebte diese Beratungsstelle gerade wegen ihres Engagements um eine besonders turbulente Szene. Das Programm mit erfahrenen Experten aus Prag, Bernburg, Clausthal-Zellerfeld, Hamburg, Leipzig, Magdeburg, Thale, Wuppertal und Halle umreißt diverse Aspekte der aktuellen Herausforderungen an die Drogenarbeit. Die Betrachtungen dieses Tages sind wissenschaftlich oder kulturell. In jedem Falle sind sie ungewöhnlich anregend und sollen Kontroversen erzeugen. Im Jubiläumsmonat paddelt auch die Cleangruppe mit dem Kanu die Unstrut entlang und übernachtet in Tipis.

843 Personen kommen im ganzen Jahr zur Beratung, soviel Betroffene wie nie zuvor. Es suchen uns ein Drittel mehr Klient*innen aus dem Saalekreis auf als im vergangenen Jahr und stellen ein Viertel der gesamten Kundschaft. Die Merseburger Außenstelle platzt aus allen Nähten: Das Beratungsvolumen explodiert um fast die Hälfte. Hausbesuche, Kontakte und aufsuchende Präsenz im Landkreis müssen wir aus Kapazitätsgründen weitgehend einstellen. Uns erreichen Anfragen zur Mitwirkung an präventiven Konzepten, Multiplikatorenfortbildung und Kooperationen, die wir nicht mehr bedienen können.

Neuerdings kommt auf der Basis dünner empirischer Befunde aus einer Hochschule und einer suchtmedizinischen Praxis in der Region die Behauptung auf, die etablierte Drogenhilfe würde den Zugang zu Crystal-Konsument*innen nicht schaffen. Dem können wir entgegen setzen, deutlich größere und heterogenere Konsumentengruppen abzubilden – 300 sind es in diesem Jahr bereits, darunter auch um die 50 Substituierte. Die Mehrheit ist schulisch, beruflich und familiär vergleichsweise gut verankert. Sozial zunächst unauffälliger, als wir es bisher kennen, müssen wir im Zeitraffer dramatische körperliche und psychische Ausfallerscheinungen miterleben. Für uns stellt sich also gar nicht die Frage nach der grundsätzlichen Erreichbarkeit dieser Konsumentengruppen: Viel wichtiger ist uns, nicht nur Zugang zu ihnen zu finden, sondern ihn auch zu erhalten, indem wir Hilfeleistungen anbieten, deren Nutzen in der schnelllebigen Crystal-Welt auch akzeptabel und sinnstiftend ist. Es gibt dafür kaum Vorbilder. Vieles in dieser Arbeit befindet sich selbst in Sachsen oder Bayern in einem experimentellen Stadium, best-practice-Modelle sind rar. Wir finden Partner im Handeln – ein Pilotprojekt mit Familienhelfer*innen des SCHIRM-Projekts, einer suchtmedizinischen Praxis, einem Labor und dem Jugendamt zur Sicherung des Kindeswohls von crystalkonsumierenden Eltern etwa – ohne zähe Verhandlungen oder konzeptionelle Papierberge und Finanzierungspläne. Wir versuchen Ideen umzusetzen, und das zügig. Nur so bleiben wir an dem Tempo dran, mit dem Crystal die Region verändert.

Es wird insgesamt weniger gespritzt. In Merseburg fällt uns kaum intravenöser Konsum auf, auch in Halle geht das Vergabevolumen zurück. Dies werten wir durchaus auch als Erfolg unserer Präventionsstrategien im Spritzentauschprogramm. Um Umstiege auf weniger riskante Konsumformen zu fördern, geben wir inzwischen nicht nur »Ziehröhrchen« aus, sondern – unterstützt vom bundesweiten Projekt »SMOKE it« und der AIDS-Hilfe – speziell hergestellte, unbeschichtete Rauchfolien und Informationen zur Technik des Folierauchens.
Als eine landesweite Schwerpunktberatungsstelle erreichen wir auch mehr und mehr exzessive Medienkonsument*innen.

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2014

Nicht immer können wir binnen Jahresfrist von neuen Angeboten und größeren Veränderungen berichten. Wir erledigen auch in den anstrengenden Monaten unser ganz normales und stetiges Tagesgeschäft, stellen uns zusätzlich meinungsbildend und kreativ den sozialpolitischen Herausforderungen – und freuen uns über Erfolge unserer Klient*innen, begleiten andere im Kampf ums Überleben, geben niemanden verloren, suchen nach akzeptablen Chancen und sind gefragte Experten in der Öffentlichkeit, in Schulen und bei Eltern, bei Fachleuten selbst in entfernten Bundesländern.

Wir agieren und verändern uns – und das schon, wenn andere die Trendwende überhaupt noch nicht bemerken. Dafür steht die Einrichtung seit ihrem Bestehen: Pilotarbeit in der Region. Laut Statistik der Verwaltung ist die drobs Halle die mit deutlichem Abstand meistbesuchte Suchtberatungsstelle der Versorgungsregion Halle-Saalekreis. Traditionell erreichen wir auch eine sehr junge Klientel, in diesem Jahr steigt die Zahl der bis zu 18jährigen noch einmal um fast die Hälfte. Das Beratungsvolumen ist zur Hälfte von Crystal dominiert. Wir nutzen elektronische Kommunikationswege (SMS-Terminerinnerung) und erweitern die offenen Sprechstunden auf tägliche Erstberatung innerhalb von 24 Stunden. Ab Juli bieten wir eine zusätzliche offene Crystal-Abendsprechstunde an.
In weiten Kreisen herrscht ein großer Durst am angemessenen und nicht sensationsgeprägten Umgang mit dem Stimulanzienkonsum. Es werden händeringend Experten gesucht. Wir verdoppeln die Anzahl der Multiplikatorenweiterbildungen, weil wir der festen Überzeugung sind, dass nur mit einem breiteren und anwendungsbereiten Wissen um die Besonderheiten und Interventionschancen hilfreich in der Lebenswelt der Betroffenen agiert werden kann.
Durch die Vergabe von Ziehröhrchen und Nasensalbe sorgen wir für einen hohen Bekanntheitsgrad der Hepatitis-C-Infektionsgefahr auch bei nasalem Konsum. Das ist insofern bemerkenswert, als die DRUCK-Studie des Robert-Koch-Instituts – zu der die drobs Halle als eine von zwei ostdeutschen Teilnehmerinstitutionen geladen wird – heraus stellt, wie unbekannt dieses Infektionsrisiko etwa unter den Konsument*innen in den alten Bundesländern ist.

Anlässlich des Weltdrogentages laden wir in die »Goldenen Rose« ein. Mit Georg Wurth, Geschäftsführer des Deutschen Hanf-Verbandes (DHV), debattieren wir über internationale Entwicklungen zur Cannabis-Legalisierung. Der Schriftsteller Sebastian Caspar liest aus seinem Debütroman »Zone C«.
Im Oktober geht mit großem Medienaufwand das Projekt »Checkpoint C« der Hochschule Merseburg mit Student*innen, Ärzt*innen und Hochschullehrer*innen an den Start. Leider durchzieht die Beschreibung des an sich innovativen Hilfebausteins die Grundannahme, dass sich das gesamte psychosoziale Hilfesystem mit seinen bisherigen Routinen nicht angemessen auf Crystal-Konsument*innen einstellen könne und sie etablierte Einrichtungen daher mieden. Wir können anderes berichten. Was wir aus unserer Sicht daher brauchen, sind keine akademischen Abgrenzungsattitüden sondern Abstimmungsbereitschaft, Lernwilligkeit und professionsübergreifenden Mut.

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2015

Die Arbeit mit Stimulanzienkonsument*innen bestimmt noch immer den Weg unserer Einrichtung. 2015 finden gut 320 Crystal-Konsument*innen zu uns. Die Hälfte unserer Arbeit spielt sich in diesem Bereich ab. Aus dem Erfahrungswissen des 2013 begonnenen Modellprojekts mit dem Ziel, familienerhaltende Hilfen für crystalkonsumierende Eltern zu etablieren und zu optimieren, entsteht gemeinsam mit dem SCHIRM-Projekt die Veröffentlichung eines Praxisleitfadens. »Mama, Papa, Crystal« wird zur Kooperationsgrundlage mit anderen Familienhilfen, niedergelassenen Ärzt*innen und den Jugendämtern der Stadt Halle und des Saalekreises. Wir geben unsere Erfahrungen durch gemeinsame Fortbildungsmodule mit dem SCHIRM-Projekt auch landesweit weiter.

Wieder ein Jubiläum: Anlässlich des 5jährigen Bestehens der Außenstelle Merseburg laden wir im September 2015 zur Veranstaltungsreihe »5 Jahre – 5 Themen« nach Merseburg ein. An fünf Abenden referieren Mitarbeiter*innen der drobs Halle und geladene Gäste zu Schuldenregulierung, Drogenanalytik, Crystal-Entgiftung, Führerscheinfragen bei Drogenkonsum oder Suchtakupunktur.
Wegen der anhaltend hohen Auslastung können wir die Beratungskapazität in Merseburg um 10 Wochenstunden anheben. Wir erweitern die Öffnungszeiten und sind fortan wieder in der Lage, auch aufsuchend tätig zu werden. Außerdem führen wir auch in Merseburg eine Offene Sprechstunde ein, bei der die Besucher*innen spontan und ohne vorherige Terminvergabe Beratungsgespräche in Anspruch nehmen können. Um einen möglichst störungsfreien Beratungsbetrieb zu gewährleisten, können wir zudem eine ehrenamtliche Mitarbeiterin gewinnen, die uns ab Mitte des Jahres während der Sprechzeiten mit großem Engagement unter die Arme greift. Sie trägt maßgeblich zu einer herzlichen und warmen Atmosphäre in unserer Außenstelle bei.

Es wird wieder mehr gespritzt. Bereits im letzten Jahr hatten wir beobachtet, dass sich das Spritzentauschvolumen erstmals seit fünf Jahren wieder vergrößert hatte. Inzwischen ist es mit knapp 30.000 Spritzen und Kanülen fast wieder auf dem Niveau von 2010 angelangt. Des Jahres also, in dem die Trendwende zum Stimulanzienkonsum gerade erst begann und noch unter 10% der Besucher Crystalkonsument*innen waren. Aber auch Crystal wird inzwischen gespritzt, mit fatalen Folgen für die Gesundheit.
Das Programm war unter Federführung der drobs Anfang der 2000er Jahre auf die Suchtberatungsstelle der Arbeiterwohlfahrt und das SCHIRM-Projekt ausgedehnt worden, um einen breiteren Verfügbarkeitskorridor zu gewährleisten. Das Tauschgeschehen wird aber weiterhin zu knapp 90% in der drobs Halle abgewickelt.

Im Herbst verabschiedet sich ein Mitarbeiter, der mit kurzer Unterbrechung seit 17 Jahren die Geschicke der Einrichtung mitgestaltet hatte, für ein Jahr in sein »Sabbatical«. Wir können einen frischen jungen Mitarbeiter bei uns begrüßen.

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2016

Nicht neu aber in neuem Gewand kommt unsere homepage drobs-halle.de daher.
Zum Jahreswechsel wird ein vollständiges Relaunch vorgenommen und jeder Artikel angefasst. Die Seite ist jetzt auch für mobile Endgeräte optimiert und hat seit April nochmal einen enormen Zugriffszuwachs zu verzeichnen. Derzeit haben wir etwa 15.000 Seitenzugriffe monatlich, in der Spitze über 22.000.

Unser Partyprojekt »Nightline – Aufgeklärt durch die Nacht« tritt zum ersten Mal in Aktion. Unterstützt von Student*innen der Hochschule Merseburg und unseren Praktikant*innen und Ehrenamtler*innen sind wir bei ausgewählten Veranstaltungen hauptsächlich im Elektrobereich als Ansprechpartner im Umgang mit psychoaktiven Substanzen direkt vor Ort. Wir haben einen ausgewiesenen Platz im Chill-Out-Bereich mit kleinen Energiespendern wie Wasser, Obst, Salzgebäck und Traubenzucker und bieten Ohr-Akupressur an. Neben Infomaterial zu Substanzen und aktuellen Warnungen können sich die Partygänger*innen mit Safer-Use-Utensilien versorgen (z.B. auch Ohrstöpsel, Kondome oder Ziehröhrchen). Wir knüpfen Kontakt, helfen in der einen oder anderen Konsumkrise, klären auf oder haben einfach ein offenes Ohr. Nach langer Planungsphase sind wir erstmals im Februar des Jahres und im Sommer drei weitere Male bei Partys in den Räumen des »Charles Bronson«. Auf Open-Air-Festivals wie dem »MACH-Festival« oder »Gaystrandet« kommen wir mit den Besucher*innen gut in Kontakt.

Die drobs Halle ist nun zur Durchführung von »FreD-ATS«-Kursen zertifiziert und im August findet ein Pilotkurs statt. FreD steht für »Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten«. Das weiterentwicklete ATS-Programm der drobs setzt einen ganz besonderen Fokus auf stimulierende Substanzen wie Crystal. FreD ist evidenzbasiert und wird bundesweit und auch in anderen europäischen Ländern erprobt und eingesetzt.

Wegen der hohen Anfragedichte vor allem nach Schulungen für öffentliche Multiplikator*innen erhöhen wir unsere Kapazitäten etwas. Im Juni besuchen uns anlässlich des Weltdrogentages zudem 120 Interessierte aus dem ganzen Bundesland zur Veranstaltung »Cannabis – eine komplexe Substanz mit komplexer (Aus)Wirkung«.

Auch in diesem Jahr gibt es einen kleinen personellen Umbau. Eine Kollegin verabschiedet sich im Sommer in den Mutterschaftsurlaub und ein Kollege kehrt aus dem Sabbatjahr zurück. Wir können einen neuen Mitarbeiter begrüßen, der zukünftig dem Streetworkbereich ein neues Gesicht geben und für neuen Wind sorgen wird.

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2017

Das Beratungsvolumen erreicht den Einrichtungshöchststand. Mit über 900 erfassten Besucher*innen und knapp 3.400 Einzelberatungen liegen wir fast ein Fünftel über dem Mittel der letzte 15 Jahre. Die Konsumtrends schwächen etwas ab: zwar bleiben die Crystal-Konsument*innen auch weiterhin die größte Gruppe, erstmals seit 11 Jahren werden es aber auch wieder mehr Heroinkonsument*innen. Noch stärker steigt die Zahl der Cannabiskonsument*innen, die uns mit psychischen und gesundheitlichen Folgen aufsuchen.
Das Jahr beginnt mit einem weiteren Personalwechsel: eine ehemalige Praktikantin und Ehrenamtliche vertritt für 10 Monate nun hauptamtlich eine Mitarbeiterin im Ambulant Betreuten Wohnen, die sich in Elternzeit befindet. Ab August bereichert dann eine Psychologin unser Beratungsteam.

Die Beratungsarbeit steht vor neuen Herausforderungen: Immer mehr Geflüchtete suchen uns auf und bringen neben noch sehr unausgeprägten Deutsch- oder Englischkenntnissen auch drogenkulturelle Prägungen, traumatische Erlebnisse oder ein abweichendes Verständnis von Krankheit und Selbstmedikation mit. Sie besitzen einen unsicheren Aufenthaltsstaus mit geringer Durchlässigkeit in die medizinische Versorgung, haben andere Erwartungen an die Abläufe und sind erstaunt über gesetzliche Regularien.
Weil sich Versorgungslücken auftun und es für uns schwieriger wird, dringend erforderliche medizinische Behandlungen anzuschieben und Sprachbarrieren zu überbrücken, arbeiten wir mit Hochdruck daran, eine Unterstützung durch Sprachbegleiter*innen zu ermöglichen und zu finanzieren. Im Herbst schließen wir dann einen Kooperationsvertrag mit dem Verband der Migrantenorganisationen Halle e.V. (VeMo). Seitdem unterstützen uns deren Sprachbegleiter*innen vor allem bei persischen und arabischen Geflüchteten in der face-to-face-Beratung. Für unseren Streetworker ermöglichen sie eine bessere Verständigung an den Schnittstellen zu medizinischer Behandlung, flankierenden Diensten und behördlichen Klärungsprozessen. So finden mehr als doppelt so viele Geflüchtete als im Vorjahr Zugang zur Beratung und aufsuchenden Arbeit. Der Migrant*innenanteil unter unseren Besucher*innen erhöht sich auf über 10%.

Unser Partyprojekt »Nightline« nimmt Fahrt auf. Der Auftakt findet im Frühjahr im schönen Außenbereich des »Charles Bronson« statt. Weiter geht es nun auch mit Veranstaltungen auf dem Gelände des »Hühnermanhattan«. Mit der Partyreihe »Psychedelic mind squad« entsteht eine dauerhafte Zusammenarbeit und wir unterbreiten beim »MACH-Festival« zum ersten Mal auch tagsüber unser Angebot. Bei Festivalbesucher*innen stößt das Herstellen eigener Kaleidoskope auf viel Resonanz. Auch mit der Aidshilfe etabliert sich ein gemeinsames Wirken bei der »Christoper Street Day Abschlussparty«. Die Partysaison beenden wir wieder in den Räumen des »Hühnermanhattans«. Wir wollen durch persönliche Kontakte das Vertrauen weiterer Veranstalter gewinnen und Berührungsängste oder Vorurteile ausräumen, um zukünftig im halleschen Nachtleben noch breiter aufgestellt zu sein.

Am Weltdrogentag können wir bei unserer Vortragsreihe unter dem diesjährigen Titel »Gedanken auf der Überholspur – zwischen Ritalin und Selbstmedikation« erneut über 130 Besucher*innen begrüßen. Praxisnah kommen wir den unterschiedlichen Gesichtern und Suchtrisiken bei AD(H)S näher und führen mit den Akteuren lebhafte Gespräche über ihren beruflichen Alltag.

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2018

Die drobs Halle ist 25 Jahre. Am 26. September laden wir traditionell zu einer Jubiläumstagung mit 200 Gästen in die Franckeschen Stiftungen ein… mehr dazu

Seit Mai hat auch Halle eine Fachstelle für Suchtprävention. Lange haben wir darauf hinarbeiten müssen. Nach unserer großen Auftaktveranstaltung im Juni können nun nachhaltige Projekte aufgebaut und bundesweit erfolgreiche Programme angeschoben werden.

Die Beratungsarbeit wird bei gleichbleibender Gesamtkapazität auf mehr Schultern verteilt. Im Juni nimmt eine weitere Psychologin ihre Arbeit für uns auf. In den 25 Jahren ist das Team der drobs Halle von anfangs zwei auf 11 hauptamtliche Mitarbeiter*innen gewachsen. Mit 938 Besucher*innen im Jahr hat die drobs Halle auch den höchsten Zulauf ihrer Geschichte.

2019

Die Fachstelle für Suchtprävention zieht aus ihrem provisorischen kleinen Quartier in der Geschäftsstelle unseres Trägers zu uns in das 2. Obergeschoss am Moritzzwinger. Jetzt haben wir dort auch einen Seminarraum für Schulungen, Präventionsveranstaltungen und Gremien. Ein weiteres Teammitglied verstärkt ab August unsere Fachstelle personell, um den Nachfragestau der letzten Monate zukünftig besser auffangen zu können.

2020

Das Jahr 2020 hielt viele Überraschungen und Veränderungen für uns bereit. So wurde das Team im Januar durch eine neue Mitarbeiterin des ABW im Saalekreis sowie im März durch eine neue Beraterin in Halle und der Außenstelle Merseburg ergänzt. Der Einrichtungs- bzw. Verbundleiter der Drogen- und Suchtberatungsstellen in Halle und im Landkreis Mansfeld-Südharz Marc Manser verließ die drobs nach 23 Jahren unermüdlichen Einsatz und wurde im Mai 2020 Geschäftsbereichsleiter des Sozialwerkes Behindertenhilfe. Eine ABW Kollegin ging Ende des Jahres in Mutterschaftskarenz. Diese vakante Stelle konnte durch eine ehemalige Praktikantin besetzt werden.

Auch in der Fachstelle für Suchprävention begann das Jahr turbulent: die 2. Stelle war zu Jahresbeginn aufgrund der unsicheren Finanzierungslage zunächst ausgesetzt worden, doch ab Februar konnten die Kollegen der Fachstelle wieder mit vereinten Kräften tätig sein.

Die im März auch in Deutschland angekommene Corona Pandemie stellte unseren Arbeitsalltag auf den Kopf. Im Zuge des ersten Lockdowns mussten ab Mitte März alle persönlichen Gespräche in telefonische umgewandelt werden. Lediglich den Spritzentausch konnten wir weiterhin anbieten, unter einem strengen Hygieneregime. Aufsuchende Arbeit konnte nur in dringenden Einzelfällen erfolgen, ebenso wurden Gruppenangebote ausgesetzt, wie auch die Akupunktur. Die akute Lage hat uns ungeahnten Herausforderungen ausgesetzt. Auch für unsere Klient*innen waren die Kontaktbeschränkungen schwierig. In Behörden konnte nicht mehr persönlich vorgesprochen werden, die Hürden zur Aufnahme einer stationären Entgiftung vergrößerten sich, es gab Engpässe und Einschränkungen bei ambulanten Behandlungen, manch Einem viel es schwer, sich auf telefonische Kontakte einzulassen oder es fehlte an technischen Voraussetzungen. Umso schöner war es, dass wir ab Juni wieder face-to-face Gespräche anbieten konnten. Auch die Akupunktur konnten wir wieder aufnehmen, war sie doch sehr gefragt, gerade in Zeiten von Isolation und Lockdown. Ebenso konnten wieder Hausbesuche durchgeführt werden und Treffen in der Öffentlichkeit waren wieder möglich.

Im Zuge des Lockdowns ist die Idee des Podcastes „drobs on-line“ entstanden, welcher im August 2020 erstmals online ging. So fanden wir eine Möglichkeit Informationen auf digitalen, aber dennoch nahbaren Wegen an unsere Klient*innen, Angehörige und andere Hilfesysteme zu übermitteln. Wir gehen dabei ins Gespräch mit unterschiedlichen Gästen und informieren über verschiedene Themen rund um die Arbeit der drobs, klären auf und bringen nahe, was uns bewegt.

Weiter gründete sich die Begegnungsgruppe Merseburg. Immer unter Berücksichtigung der aktuellen Pandemiebestimmungen konnten sich so bereits einige unsere Klient*innen in der drobs zum gemeinsamen Austausch treffen. Unter Anleitung wurden so bereits erste Kontakte geknüpft und eine Kommunikationsmöglichkeit zwischen Betroffenen ermöglicht.

Außerdem ist seit Anfang des Jahres das ABW vor Ort, um Ratsuchende auch bei alltagspraktischen Angelegenheiten zu unterstützen.

Das 10jährige Bestehen der Außenstelle in Merseburg konnte auf Grund der Kontaktbeschränkungen im November nicht wie geplant als Fachtag stattfinden. Daher mussten wir in Rücksprache mit den verantwortlichen Entscheidungsträger*innen im Saalekreis die geplante Veranstaltung zum Thema „Im Spannungsfeld zwischen Schwangerschaft und Konsumam 18.11. in Merseburg absagen. Um trotzdem das 10jährige Bestehen unserer Außenstelle in Merseburg gebührend zu würdigen, erarbeiteten wir ein alternatives Format: In Form eines Podcasts erschien im Dezember 2020 eine Folge „10 Jahre drobs Merseburg“. In diesem Podcast machten wir eine kleine Zeitreise durch 10 Jahre drobs Merseburg. Im Gespräch ging es um die kleinen und großen Hindernisse, Highlights und Erfahrungen aus den letzten Jahren und in eine mögliche Zukunft für Merseburg. Daraus folgend erschien in der ersten Ausgabe 2021 ein Interview mit Herrn Dr. Riemer, der eine Sprechstunde für drogenkonsumierende schwangere Frauen am Uniklinikum Halle anbietet.

2021

Nachdem 2020 unser ehemaliger Einrichtungsleiter Marc Manser die drobs nach 23 Jahren verlassen hatte, war 2021 die Leitungsstelle die vorwiegende Zeit unbesetzt. Dies war eine herausfordernde Zeit für die Mitarbeiter*innen der drobs. Auch über 2021 hält uns die Wahl einer neuen Leitung in Atem. Gleichzeitig blicken wir hoffnungsvoll in die Zukunft.

Im Jahr 2021 konnten wir insgesamt drei Mitarbeiter*innen für unser ABW Team dazugewinnen.

Am 28.06.2021 fand unsere Veranstaltung anlässlich des Weltdrogentages 2021 statt. Durch die Corona-Pandemie ist das Thema Digitalisierung in der Suchtberatung zunehmend brisant geworden. Wir wollten so im Rahmen einer Veranstaltung Konzepte zur digitalen Suchtberatung vorstellen, uns kritischen Fragen widmen, Hürden in der Umsetzung erfassen und einen Ausblick auf die Chancen und Grenzen von digitaler Beratung geben.

Unser Podcast „drobs on-line“  etablierte sich 2021 weiter. So wurden weitere sechs Folgen generiert, welche ganz unterschiedliche Themenbereiche behandelten. Außerdem gelang uns eine Kooperation mit dem Radiosender Corax. Dort konnten wir Ende 2021 in wesentlich besserer Tonqualität Inhalte Rund um das Schwerpunktthema „Drogen“ aufnehmen.

Nachdem die Coronapandemie viele Einschränkungen in den unterschiedlichen Bereichen unserer Einrichtung mit sich brachte, konnte die Fachstelle für Suchtprävention am 01.09.2021 erstmals wieder durch einen Stand beim Vielklangfest des AWO Familienzentrums Dornröschen in Halle-Neustadt vertreten sein.

Am 24.09.21 konnte, nach zweimaliger Verschiebung, der Tag der Begegnung im Quartiersladen der AWO SPI in der Silberhöhe umgesetzt werden.

Ab Mai 2021 konnten Angelika Frenzel und Felix Heiden  erneut auch in Präsenz ihre Suchtpräventionsangebote verwirklichen. Gleichzeitig entwickelte sich ein neues Angebotsformat von digitalen Elternabenden und -briefen.

Corona hielt die drobs auch 2021 in Atem. So mussten wir zeitweise auf eine 3G Regelung umsteigen, um Kontakte in Halle und der Außenstelle verwirklichen zu können.

Im Jahr 2021 zeigte sich zwischen den Substanzproblemlagen Cannabis, Stimulanzien und Opioiden unserer Klient*innen ein erstmals beinahe identisches Niveau. So stieg „Cannabis/Legal Highs“ fortwährend in den letzten ca. 20 Jahren an bzw. blieb seit 2017 auf einem ähnlichen Level, wohingegen „Stimulanzien/(Meth-)Ampethamine“ seit 2017 und Heroin/Opiode seit der Jahrhundertwende weiter absinken. Diese Veränderungen machen sich auch in der Beratung bemerkbar. Wichtig für uns ist, die aktuellen Trends und Entwicklungen nicht aus den Augen zu verlieren und weiterhin nah am Klientel zu arbeiten.

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2022

Nichts ist so beständig wie der Wandel (Heraklit von Ephesus, 535-475 v. Chr.)

Und vom Wandel können wir ein Lied singen. Im Februar hat unsere Einrichtungsleiterin das Arbeitsverhältnis mit dem Träger beendet. Daraufhin mussten die Aufgaben im Team verteilt werden. Wir konnten zwei Kolleg*innen dafür gewinnen, sich die pädagogische und die wirtschaftliche Leitung zu teilen. Weiterhin ist eine Mitarbeiterin in die Elternzeit gegangen und ein Kollege der Fachstelle für Suchtprävention hat unser Team verlassen. Das Jahr begann für uns also turbulent, was die Personalsituation anbelangt. Aufgrund der nichtbesetzten Stellen hat sich das Arbeitsaufkommen für das Team deutlich erhöht und es war erforderlich, dass wir uns im Arbeitsalltag neu strukturieren.

2022 kam es zu vermehrten Anfragen des Sozialamtes im ABW. Um dem aufkommenden Bedarf gerecht zu werden wurden neue Kolleg*innen eingestellt. Zudem hat Monique Sander die Gesamtteamleitung für die Einrichtungen des ABW in Bitterfeld, Saalekreis und in Halle übernommen. Das ABW agiert seitdem als eigenständiges Team unter eigenverantwortlicher Leitung.

Die Situation für unsere Klient*innen hat sich schon im Zuge der Coronakrise verschlechtert, 2022 kamen die Auswirkungen des militärischen Konflikts in der Ukraine dazu. Der Zugang zu existenzsichernden Leistungen wurde durch die Schließung bzw. der nicht frei zugänglichen Ämter in Halle erschwert. In Folge dessen konnten Anträge nicht rechtzeitig oder gar nicht gestellt werden. Zudem machten sich die erhöhten Heizkosten und die steigende Inflation mit wachsenden Lebenshaltungskosten bei unserer Klientel deutlich bemerkbar. Das Geld wurde schon zur Mitte des Monats knapp und die Gefahr des Wohnungsverlustes stieg an. Hiermit lässt sich auch der erhöhte Bedarf im ABW und der niedrigschwelligen aufsuchenden Sozialarbeit (Streetwork) erklären. Es gelang uns, bei einem Plus von 10 % die Dienstleistungen von Streetwork auf deren soziale Lebensbezüge und aufsuchende Bausteine auszudehnen. Die existenziellen Probleme werden zunehmend komplexer und zahlreicher. Der Aufgabenbereich des Streetworks verlagert sich von kurzfristigen Hilfeangeboten zu einer längerfristigen Zusammenarbeit mit den Klient*innen, welche eine umfassende Begleitung in diversen Lebensbereichen beinhaltet. Mittels Streetwork konnten wir – neben dem Spritzentausch – die meisten Nichterfassten und Anonymen erreichen, welche die Beratung (bislang) meiden oder ablehnen. Wichtig für uns ist es, den Zugang zu ihnen nicht zu verlieren und dranzubleiben. Es wurden auch im Rahmen der Beratung Hilfen bei Behörden bei wesentlich mehr Besucher*innen erforderlich. Die drobs Halle bietet Streetwork für Menschen ab einem Alter von 25 Jahren als einzige Einrichtung der Stadt an. Um dem wachsenden Bedarf der Ratsuchenden gerecht zu werden, bedarf es einer weiteren Stelle. Die Diskussion bei den Fördermittelgebern hierzu wurde von unserer Seite angeregt.

Erstmalig, seit 10 Jahren, bilden wieder Heroinkonsument*innen, die Hauptgruppe unserer Ratsuchenden, dicht gefolgt von den Stimulanzienkonsument*innen. Gleichzeitig nehmen wir eine Abnahme bei Hauptproblemdroge Cannabis wahr. Cannabiskonsument*innen machen die jüngste Zielgruppe unserer Beratungsstelle aus mit einem Durchschnittsalter von 26 Jahren, während die Heroinkonsumierenden um die 37 Jahre alt sind. Dies hat mit einer inzwischen gealterten und weitgehend substituierten Heroinszene zu tun. Der Altersdurchschnitt der Stimulanzienkonsument*innen liegt bei 31 Jahren. Insgesamt lässt sich feststellen, dass nicht nur die Mitarbeiter*innen in der drobs älter werden, sondern auch die Ratsuchenden.

Noch immer sind riskante Mischkonsumformen (insbesondere von Opioiden, Stimulanzien, Alkohol und Benzodiazepinen) und intravenöse Applikationstechniken fest in der Szene verankert. Wir nehmen außerdem einen anhaltenden Mischkonsum von Substituten (Methadon, Subutex) mit Alkohol und Cannabis wahr. 2022 zeigt sich bei der Vergabe von Konsum- und Safer-Use-Utensilien ein leichter Anstieg von Spritzen- und Kanülenausgaben. Dank der Vergabe von weiteren Safer-Use-Materialien, insbesondere Rauchfolien und Sniefröhrchen sowie Informationsweitergabe konnten wir immer mehr intravenös gebrauchende Nutzer*innen für die schonendere Konsumform des Rauchens bzw. nasalen Konsums gewinnen. Die Vergabe von Rauchfolien stieg im Vergleich zum Vorjahr erheblich um 41,25% an und zeigt eine klare Tendenz zur risikoärmeren und schadensminimierenden Konsumtechnik.

In der zweiten Jahreshälfte konnten wir in der Beratungsstelle nach langen Einschränkungen endlich wieder zum „Normalbetrieb“ übergehen. Das Begegnungscafè wurde wieder als solches genutzt, Gruppentreffen fanden regulär statt und Beratungen waren uneingeschränkt möglich. Auch das Projekt „Nightline“ konnte auf Veranstaltungen präsent sein und Zugänge zu feiernden Menschen finden.

Zum 25. internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen am 21.07.2022 hat der DHV Halle-Saalekreis in Kooperation mit der drobs Halle, der AIDS-Hilfe Halle sowie die Tierschutzallianz Magdeburg zum Gedenken auf dem Marktplatz in Halle geladen. Neben einigen Minuten der Stille in Gedenken an die 1.826 bundesweit verstorbenen Menschen gab es Redebeiträge mit klaren politischen Forderungen nach einer sich an der Würde des Menschen orientierenden, akzeptierenden und regulierenden Drogenpolitik.

Höhepunkt war 2022 unser gut besuchter Fachtag unter dem Titel. „Ich, meine Eltern und die Sucht“. Die Veranstaltung wurde von der Fachstelle für Suchtprävention und Drogenberatungsstelle gemeinsam ausgerichtet und soll Auftakt eines Prozesses zum Aufbau von Strukturen in Halle und im Saalekreis sein, mit deren Hilfe suchtbelastete Familien früher und zielgerichteter unterstützt werden können. Hierfür ist ein abgestimmtes Zusammenspiel von Hilfesystemen wie z.B. der Suchthilfe und der Jugendhilfe, welches sich Kooperationsverträge bedient, hilfreich, um eine Regelhaftigkeit der Unterstützung zu ermöglichen und den Vorgang für alle Beteiligten zu vereinfachen. Anna Manser (Geschäftsführerin Hallesche Jugendwerkstatt gGmbH) hielt einen Inputvortrag über Auswirkungen einer Suchterkrankung auf die Familie und insbesondere auf die Kinder. Die Vorträge des Abteilungsleiters im Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes der Stadt Halle und der drobs Halle sorgten für ein besseres Kennenlernen der jeweiligen Aufgaben, Möglichkeiten und Arbeitsbereiche der Sucht- und Jugendhilfe. Dabei wurden insbesondere auch die Herausforderungen und Grenzen in der jeweiligen Arbeit beleuchtet. Weiterhin wurde durch Aline Organo (Sozialpädagogin im Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes der Stadt Dresden) über die Notwendigkeit von Kooperationsvereinbarungen gesprochen und dies an Beispielen veranschaulicht. Am Nachmittag fanden Workshops zu verschiedenen Themen statt.

Wir waren also 2022 weiter in Bewegung, singen das Lied vom Wandel und hoffen dennoch auf etwas Beständigkeit in 2023. „Bleibt alles anders“ (Herbert Grönemeyer, 1998).

 

 

 

 

 

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