Aktuelles aus der Fachstelle

Hier finden Sie Infos zu anstehenden Terminen, laufenden Projekten und allen Themen, die uns in der Suchtprävention aktuell bewegen.

09.09.2022 – Pressegespräch zum Tag des alkoholgeschädigten Kindes

In Deutschland kommen jährlich schätzungsweise 3.000 bis 4.000 Neugeborene mit dem Vollbild eines „Fetalen Alkohol Syndroms“ (FASD) zur Welt. Die Dunkelziffer wird von Expert*innen auf jährlich insgesamt 12.000 Kinder mit einer unterschiedlichen Ausprägung des Syndroms geschätzt. Somit ist FASD die häufigste, bei der Geburt bestehende, chronische Erkrankung. Sie ist eine schwerwiegende Behinderung, die zu 100% vermeidbar ist.

Anlässlich des Tags des alkoholgeschädigten Kindes, der jährlich am 9. September stattfindet, haben die Fachstellen für Suchtprävention Halle und Saalekreis Ärzte und Fachkräfte, die mit den betroffenen Kindern und ihren Eltern bzw. Pflegeeltern in Kontakt sind, zu einem Pressegespräch in die Fachstelle Halle eingeladen. Beinahe alle sind der Einladung gefolgt. Das zeigt, wie wichtig dieses Thema ist.

Mit Dr. med. Riemer, dem leitenden Oberarzt der Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin am Universitätsklinikum, sowie mit Dr. med. Haase, dem Leiter der Abteilung für Neonatologie und der Pädiatrischen Intensivmedizin des Universitätsklinikum Halle und Leiter des Perinatalzentrums des Krankenhauses St. Elisabeth, und mit Frau Dipl. med. Ilona Wendler, ärztliche Mitarbeiterin des Sozialpädiatrischen Zentrums des Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara und war der medizinische Bereich hervorragend vertreten. Alle drei sehen einen großen Bedarf an Aufklärung und Prävention. Viele Kinder werden zu spät diagnostiziert und haben oft schon einen langen Weg durch die medizinischen Abteilungen, bevor sie z.B. im Sozialpädiatrischen Zentrum ankommen. Die Frage nach dem Alkoholkonsum unterliegt noch immer einem gesellschaftlichen Tabu. Für ein Erstgespräch bei einem Gynäkologen sind nur wenige Minuten veranschlagt, in dem u.a. auch über die schädliche Wirkung von Alkohol auf ein Ungeborenes informiert wird.
Vertreter*innen von zwei Förderschulen bestätigen, dass es im Allgemeinen noch an Wissen über FASD fehlt. In ihren Schulen gibt es kaum Kinder mit einer Diagnose von FASD. Es ist deshalb zu befürchten, dass viele Kinder nicht die notwendigen Hilfen bekommen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass zu wenig über die schädliche Wirkung von Alkohol – insbesondere in der Schwangerschaft – informiert wird, und dass die meisten Kinder zu spät – wenn überhaupt – diagnostiziert werden und somit nicht entsprechend gefördert werden können. Was wir mehr brauchen sind rechtzeitige Prävention in den Schulen, gut funktionierende Netzwerke und mehr Aufklärung und Warnhinweise – z.B. auf den Flaschen alkoholischer Getränke – in der Öffentlichkeit. Auch innerhalb der Ärzteschaft muss dieses Thema mehr im Blick behalten werden.

Eine Pressemitteilung des Universitätsklinikums Halle finden Sie hier

 


Weltnichtrauchertag 2022 – Aktionstag in Halle

„Machen Sie eine Pause bei uns!“ Unter diesem Motto veranstaltete die Fachstelle für Suchtprävention, unterstützt duch zahlreiche Kooperationspartner*innen einen Aktionstag zum Weltnichtrauchertag: Am 31.05. wurde ein Teil des Marktplatz in Halle zur Nichtraucherzone deklariert. Vor Ort konnten sich die Menschen über die Auswirkungen des Rauchens auf Gesundheit, Gesellschaft und Umwelt informieren oder sich von Berater*innen der AWO Suchtberatungsstelle Halle-Merseburg zum Rauchstopp beraten lassen. Nichtraucher*innen konnten sich auch bei einem Angebot von Streetwork Halle einen passenden Ansteck-Button gestalten.

Beteiligt an der Aktion waren auch Schüler*innen der Sekundarschule Süd und Pflegeschüler*innen des Ausbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe des Universitätsklinikums, welche die Passant*innen mit einer Umfrage zu ihrer persönlichen Meinung über Nichtraucherzonen und Nichtraucherschutz im öffentlichen Raum interviewten.

Am Pavilion in der Nichtraucherzone konnten die interessierten Passant*innen nicht nur Banner unserer Wanderausstellung „Rauchfrei“ bestaunen, es wurden auch Filme des Vereins unfair tobacco sowie ein Beitrag von hr Die Reporter zu den Umweltauswirkungen des Rauchens gezeigt. Daneben meldete sich Dr. Eisenmann vom Universitätsklinikum Halle mit einer Videobotschaft zu Wort, und Prof. Feller, Tumorbiologe der Universität Halle thematisierte die Probleme des Tabakkonsums in der Schwangerschaft.

Einen Video-Beitrag von TV Halle über den Aktionstag finden Sie hier

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, unseren fleißigen Helfer*innen und unseren Kooperationspartner*innen:

  • Beratungsteam der drobs Halle
  • AWO Suchtberatung Halle-Merseburg
  • Streetwork Halle
  • Fachstelle für Suchtprävention Saalekreis
  • Deutsche Krebshilfe Halle
  • IKK Halle
  • Sekundarschule Süd
  • Ausbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe des Universitätsklinikums
  • Verein ProRauchfrei
  • Verein Unfair Tobacco
  • Firma Papenburg
  • Dr. Eisenmann (Universitätsklinikum Halle)
  • Prof. Feller (Universität Halle)

Tag der Begegnung – Konzepte zur sozialraumorientierten Suchtprävention in der Silberhöhe

Nachdem die Pandemie uns zwei Mal zur Verschiebung unseres Vorhabens zwang, konnten wir am 24.09.21 endlich den Tag der Begegnung im Quartiersladen der AWO SPI in der Silberhöhe umsetzen. Mit über 20 Akteur*innen aus Politik, Bildung und Jugendhilfe diskutierten wir über die Chancen der Silberhöhe für ein größer angelegtes Projekt zur kommunalen Suchtprävention im Sozialraum. Durch Impulsvorträge vom Quartiermanagement, dem Famiienzentrum Schöpfkelle und der Fachstelle weitete sich bei uns und den anderen Beteiligten der Blick für die vielfältigen Ressourcen und Bedürfnisse, die es im Viertel nun zu bündeln gilt. Der Auftakt ist gemacht, nun planen wir weitere Treffen und konkrete Konzepze und Zielstellungen. Gerne informieren wir Sie über die weiteren Schritte, schreiben sie uns hierzu einfach eine Mail.


Fachstelle beim Vielklangfest des Familienzentrums Dornröschen

Am letzten Ferientag, dem 01.09.21 war die Fachstelle erstmals mit einem Stand beim Vielklangfest des AWO Familienzentrums Dornröschen in Halle-Neustadt vertreten. Im Verlaufe des Nachmittags kamen wir mit zahlreichen Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern ins Gespräch über Gaming und Nutzung digitaler Medien in Freizeit und Familienalltag. Über die Plakate unserer Wanderausstellung Rauchfrei und ein Alkoholquiz konnten wir zudem auch Gespräche zu den legalen Suchtmitteln in unserer Gesellschaft anregen.


Wanderausstellung Rauchfrei

Im September 2019 hatten wir gemeinsam mit dem Arbeitskreis Suchtprävention einen Plakatwettbewerb zur Tabakprävention ausgeschrieben. Nachdem wir am 30.06. die Beiträge von zwei Hallenser Schulen prämierten, wurde nun mit ausgewählten Bildern der BBS III J.C. Dreyhaupt eine Wanderausstellung konzipiert.

Die Ausstellung umfasst 10 Banner und 5 Würfel mit Bildern und Informationen rund um verschiedene Aspekte des Rauchens. Sie kann von Schulen, Betrieben und öffentlichen Einrichtungen bei der Fachstelle für Suchtprävention in Halle ausgeliehen werden.

 

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